Freitag, 1. Juni 2012

Vorvorbereitungen auf ein Jahr in Japan

Hallo liebe Japanfreunde,

ich heiße Benjamin und studiere Geschichte an der Philipps-Universität Marburg. Meine Begeisterung für Japan fing vor ca. 12 Jahren an, als ich mich zum ersten Mal mit diesem Land beschäftigt habe. Ich sog sämtliche Infos über dieses Land mit Neugier in mich auf und habe sogar einige Jahre einen VHS Sprachkurs in Bottrop besucht, um die Sprache zu erlernen. Die Jahre zogen ins Land und das Interesse nahm ab, bis ich schließlich an die Uni Marburg kam.
Die Universität hatte einen schönen Schwerpunkt in Ostasienwissenschaft. Leider wurde dieser geschlossen, somit war mir die Möglichkeit Japanologie im Nebenfach zu wählen genommen worden. Doch Marburg hat sehr viele asiatische Austauschstudenten, somit war es mir ein leichtes ein Sprachtandem zu finden. Schnell war meine Motivation die Sprache zu erlernen wieder angeregt und ich konnte sogar noch Kontakte zu verbleibenden Japanologen knüpfen.
Auf einer Abschlußparty im Februar 11 riet mir ein Japanologe es doch mal mit einem Austausch nach Japan zu probieren. Da der Fachbereich nur noch auf die Abschlußarbeiten der Studenten wartete, aber die Partnerverträge mit den Japanischen Unis noch besteht, hätte ich gute Chancen auf einen Austauschplatz. Diese Gelegenheit wollte ich ausnutzen und lernte von da an viel Japanisch.

Die Vorvorbereitung


Die Bewerbungen für einen Austausch nach Japan müssen bis zum 15.01. eines Jahres eingereicht werden. Die Bewerbungsformalitäten sehen es vor, daß man ein Uni internes Sprachzeugnis ablegt. Das klingt erst mal leichter als es tatsächlich ist, weil das Sprachenzentrum der Uni Marburg nämlich keine Japanischkurse anbietet. Somit musste ich bis zum September, also 5 Monate vorher, beim Japanzentrum dieses Sprachzeugnis ablegen, weil ab September der Großteil des Personals nach Frankfurt gewechselt hat. Somit musste ich noch intensiver Japanisch lernen und hatte daraufhin im SS 11 sieben Sprachtandems. Die vielen Tandems haben sich bezahlt gemacht, da ich tatsächlich beim Sprachzeugnis als A2 eingestuft wurde.
Im November/Dezember kamen dann die restlichen Bewerbungsformalitäten auf mich zu.Nachdem ich diese im Januar pünktlich eingereicht habe, hieß es dann abwarten und hoffen, daß ich angenommen werde. Nach etwa einem Monat bekam ich dann eine Email aus Japan, weil die Partner Universität sämtliche Formulare nochmal mit deren Briefkopf haben wollten. Also füllte ich alles erneut aus (das Sprachzeugnis wurde nur kopiert, ich musste kein neuen Test machen) und schickte auch diese Sachen fristgerecht zurück. In Japan ist es allerdings üblich, daß man einen Gesundheitscheck vor jedem neuen (Uni-)Jahr macht. Bei diesem Check wird auch immer mal die Lunge geröntgt. Mir blieb diese Prozedur auch nicht erspart. Nun ja, jedenfalls fing mit dem einreichen der Unterlagen wieder, abwarten und hoffen. Und diese Wartezeit war lang und unerträglich. Mit jedem Tag machte ich mir mehr sorgen, ob denn alles gut werden würde. Fast 6 Wochen später bekam ich dann endlich die Nachricht, die mein Herz hat höher schlagen lassen.