Montag, 15. Juli 2013

Der Zauber von Gion

Neulich bekam ich die Chance ein Stück Japanische Tradition zu erleben. Ich wurde in eine traditionelle "Kneipe" eingeladen, in der ich und die vier anderen Gäste von jungen Frauen in Kimonos bedient wurde. Sie sorgten stets dafür, daß mein Glas voll ist, das Essen serviert wird und gaben mir sogar Feuer, wenn ich mir eine Zigarette in den Mund steckte.
Als wir uns bereits den Bauch etwas vollgeschlagen hatten, kam schließlich das eigentliche Highlight des Abends. Die Maiko (Geisha in Ausbildung) Maikos werden für solche Abende extra gemietet, daß sie die Gäste unterhalten, mit ihnen trinkt und Spiele spielt. Etwa 3-5 Termine hat eine Maiko an einem Abend, eh sie sich wieder in ihr Maikohaus zur Ruhe zurückzieht.
Unsere Maiko hieß Ayako und war 18 Jahre. Sie erzählte uns, daß Maikos eine Sondergenehmigung für den Alkoholverzehr haben, weil man in Japan erst ab 20 Jahren Alkohol trinken darf.
Ayako-san sich, wie die anderen Frauen um unser Wohl gekümmert. Getränke nachgefüllt, Zigaretten angezündet, Konversation geführt, usw. .
Nach einer guten Stunde hat sie uns einen traditionellen Tanz vorgeführt. Jede Bewegung ihres Körpers wurde mit eine Präzision durchgeführt, wie man es aus Japanischen Klischees her kennt.
Nach ihrem Tanz haben wir 2 Trinkspiele mit ihr gespielt, doch immer gegen sie verloren.
Nach etwa 2,5h verließ uns dann Ayako-san um sich für den nächsten Kunden vorzubereiten. Wir aßen danach den Nachtisch und tranken das letzte Bier, ehe wir uns auch auf den Weg machten.
Das Lokal in Gion (Kyoto)

Ayako-san und ich

Traditioneller Tanz

Trinkspiel

Montag, 20. Mai 2013

Ein Ausflug in Tenris Berge

Bergkette in Tenri

In Japan gibt es zwei dominierende Religionen. Zum einen die japanische Shinto Religion und den im 6. Jhd. eingeführten Buddhismus. Mönche aus China kommend, haben in der damaligen Hauptstadt Nara zahlreiche Buddhistische Tempel erbaut und je nach Region und Herkunft ihre persönlichen Sekten gegründet. In Nara selbst steht der Todaiji Tempel mit der größten Buddhastatue ganz Japans, in einer kleinen Stadt unweit von Nara Stadt entfernt, steht der älteste buddhistische Holztempel der Welt. Dies sind aber nur zwei der zahlreichen buddhistischen Prachtbauten.

Im Gegensatz zum Buddhismus, sind die meisten Shinto-Schreine sehr klein, dafür auch überall zu finden. So gibt es bspw. an Hauptstraßen in einer Nische versteckt, kleine Schreine. In Tenri habe ich schon einige gefunden, aber nur die wenigsten besucht. Z.B. gibt es direkt vor meinem Wohnhaus einen größeren Schrein, der sogar einen kleinen Garten hat. Besucht habe ich ihn allerdings nie. Im Gegensatz zu Tenris wohl größten, ältesten und auch schönsten Schrein, der Isonokami Schrein.

Ich habe schon einige schintoistische Schreine und buddhistische Tempel besucht, aber letzteres, durch die Dominanz der (nicht buddhistischen) Tenrikyo Sekte, sucht man in Tenri erst einmal vergebens. Doch mit Hilfe von Google Maps konnte ich doch einen buddhistischen Tempel in den Bergen von Tenri, fernab des Stadtrummels, ausfindig machen. (buddhistische Tempel (?!) werden auf Landkarten mit einem 卍 gekennzeichnet.)

Na wenn das mal nicht nach Abenteuer klingt.
So war es dann auch und ich bestritt es nicht allein.

Der Auftakt war schon ein erstes Highlight. Kaum raus aus dem Stadtzentrum haben wir uns zweimal verfahren. Danach ging es dann über eine Landstraße stets bergauf. Ein paar hundert Meter weiter, kam eine kleine Ortschaft von Tenri, von der ich zunächst ausging schon am Ziel zu sein. Wir gingen einen schmalen betonierten Weg steil hinauf, vorbei an Wohnhäusern, wo man die Haustüren offenstehend hat sehen können, und kamen in einen Wald am Berg an. Dort ging es eine Treppe hinauf zu einem Shinto Schrein. Nicht mehr. Also war unser Ziel, der buddhistische Tempel, noch nicht erreicht.

Marina, am Fuß der Treppe. Links eine Waschgelegenheit.

Nach ein paar Fotos ging es dann weiter die Landstraße entlang. Wenigen hundert Meter weiter entdeckten wir dann ein Schild mit dem Hinweis, daß wir auf dem richtigen Weg sind. Ab hier ging es also richtig den Berg hinauf. Nach etwa 500m, die man auch noch per Auto passieren kann, kamen wir zu einem der schönsten Orte, die ich bisher in Japan gesehen habe. Ein Wasserfall. Dieser Ort hatte etwas sehr magisches, etwas schönes. Es war ein Fleck Natur in ihrer majestätischsten Form. So wunderte es mich auch nicht, daß an diesem heiligen Ort, sowohl buddhistische Statuen, als auch kleine Shinto-Schreine zu finden waren.


Doch dieser schöne Wasserfall war erst der Anfang unserer Reise. Leider war ab hier ein Reisen mit Fahrrad nicht mehr möglich, da die Wege steiler und unzugänglicher wurden. Je weiter wir in den bewaldeten Berg erklommt haben, desto dichter wurde der Wald. Es kam mir eher wie ein Dschungel mit Weg vor, als ein Berg. Überall krabbelten die skurrilsten Insekten über den Boden, waren Affen in den Bäumen zu hören und wurde man von nervenden Mücken begleitet. Der Aufstieg war zwar noch ein betonierter Weg, jedoch war er recht steil, daß man am Wegesrand ein Halteseil benutzen konnte.

Etwa weitere 500m kamen wir dann endlich ans vorläufige Ziel unserer Reise. Eine Treppe mitten im bunten Wald führte hinauf zu dem buddhistischen Tempel. Vor dem Tempel hatte der dort lebende Mönch sein Haus. Weiter die Treppe hinauf, war ein recht kleiner Tempel. Vor dem Tempel befand sich ein mit grünem Moos bewachsener großer Platz, auf dem einige Buddhastatuen standen. Neben dem Tempel befand sich noch ein zweites, etwas kleineres Gebäude mit einem Platz für Räucherstäbchen. Es brannten jedoch keine Räucherstäbchen im Aschenbecher. So schön dieser Ort auch ist, so steinig und schwer ist der Aufstieg zu diesem kleinen Tempel, daher verirren sich scheinbar sehr selten Menschen dorthin. Es lagen nur wenige Münzen vor den Statuen, was sich daraus schließen lässt.

Die Treppe, die zum Tempel führt.
Der Haupttempel
Das zweite Tempelgebäude.

Hinter dem Tempelgebäude standen noch viele Statuen vereinzelt herum. Außerdem führte ein Weg weiter den Berg hinauf. Voller Elan und Forscherlust gingen wir also weiter den Berg hinauf. Anfangs waren dort 2-3, aus Bäumen selbstgemachte, Brücken, die es zu überqueren galt. Danach ging es in einem sehr schwer zu passierenden Weg den Berg hinauf. Hier bekam ich wieder dieses Gefühl, ich sei in einem Dschungel, aber dieses mal ohne Weg. Der Weg war dort, wo Mutter Natur aus Baumwurzeln Treppen formte, oder wo schmale, (nicht immer) trockene, aus Fels geformte Wasserläufe eine Schneise darboten. An besonders steilen Passagen, waren auch wieder die Halteseile angebracht, um den Aufstieg, aber vielmehr noch den Abstieg zu erleichtern.

Nach etwa 900m kamen wir total erschöpft an eine kleine Aussicht an. Man konnte das gesamte Naratal überblicken. Aber in Anbetracht dieses mühseligen Aufstiegs und des bevorstehenden Abstiegs, war dieser Ausblick etwas zu dürftig für meinen Geschmack. Zur Selbstbelohnung wurde aber noch ein kleiner Shinto-Schrein in fast 500m Höhe errichtet, um sich selbst etwas Gutes zu tun.

Von dort aus hätte man noch weiter über den Berg steigen können, wir entschieden uns aber für den Rückweg, weil die Sonne bereits recht tief stand. Ohne Unfälle sind wir schließlich wieder unten bei unseren Fahrrädern angekommen und konnten völlig erschöpft den weiten Weg in die Innenstadt bergab rollen lassen.

Wegweiser am Fuße des Berges.

Kleiner Schrein vor dem Wasserfall.

"Aufpassen wo man hintritt"
Dort geht es fast im 90° Winkel hinunter.

Der beschwerliche Weg bringt die Erleuchtung.

Montag, 11. Februar 2013

Sapporo Schneefest

Seit 1950 wird jedes Jahr im Winter ein Schneefest in Sapporo (Nordjapan) gefeiert. Angefangen hat das ganze, als Studenten in ihren Ferien, Figuren aus Schnee im Stadtpark erschufen. Diese Tradition währt bis heute, jedoch sind diese Figuren heute 25m hoch und 30m breit. Diese "kleinen" Schneebauten wollte ich mir unbedingt mal ansehen, also habe ich die Gelegenheit, daß ich in Japan bin, genutzt und bin mit meiner Freundin für drei Tage nach Hokkaido (Japans Nordinsel) geflogen. Route Osaka - Chitose.


Am 05.02. ging es gegen 13:45 Uhr von Tenri auf zum Flughafen Osaka. Pünktlich angekommen ließ dann leider das Flugzeug 30 Minuten auf sich warten. Nach etwa 2 Stunden in Chitose angekommen, gefolgt von 30 Minuten Zugfahrt nach Sapporo, waren wir gegen 21:00 Uhr dann endlich im Hotel. Leider ging das Lichtspektakel nur bis 22:00 Uhr, sodass wir uns nur die Eisskulpturen angeguckt haben und anschließend etwas gegessen haben. Danach sind wir dann langsam ins Hotel zurück und haben die -13° draußen gelassen.


Eisskulpturenkünstler bei der Arbeit. Hier und da wurde
Werbung für Stihl gemacht. Aber nicht an dieser Stelle!

Ramen - Japanische Nudelsuppe


Ultraman - TV-Kult seit 1966
Am nächsten Tag haben wir uns erst einmal den Wanst mit dem Frühstücksbuffet vollgeschlagen. Gut gestärkt ging es dann schon bald in die warmen -5°, zum Stadtpark. (An dieser Stelle muss ich erwähnen, daß Sapporo eine neue Stadt ist. Sie wurde nach amerikanischem Vorbild gebaut, daher ist sie in quadratische Blöcke eingeteilt. In den Blocks reiht sich ein Hochhaus neben das andere. Doch etwa in der Mitte der Stadt ist eine horizontale Blockreihe, welche unbebaut und begrünt ist. In diesem "Streifen" findet das Schneefest statt.) Es wurden unzählige kleine Schneeskulpturen ausgestellt, welche berühmte Personen, Tiere und TV- und Comichelden abbildeten. Sie reihten sich an den Wegesrändern, mit den Imbissbuden, die neben Nudelsuppen und allerlei Gebratenes auch in Teig gehüllte Fangarme mit Saugnäpfen von Oktopussen, nebeneinander. Ständig blieben die Menschen stehen und man konnte ein "sugoi" hören, was zu deutsch "wow", "geil", oder "krass" bedeutet. 

Nach einem kurzen "sugoi" ging es dann weiter zu den nächsten Skulpturen. Die Menschen sammelten sich jedoch zu einem größeren Pulk sobald sie vor den eigentlichen Attraktionen standen. Die Riesenschneeskulpturen. Diese Bauten sind gigantisch groß und detailverliebt. Dieses Jahr gab es 3-4 Staatsgebäude, 1 mythologisches Bild mit einer Jungfrau und 1 Zeichentrickbild, welches das größte Schneegebilde war. Vor den Schneeriesen gab es einen großen Platz, meist mit Imbissbuden, wo sich die Menschen die Prachtbauten, kauend auf Fangarmen, anschauen konnten. 



Ein ganz besonderer Publikumsmagnet war die Skischanze, nahe des Fernsehturms am Westrand des Parks. Wir haben uns dort ein Snowboard-Event am frühen Mittag angeguckt. Es gab etwa 25 Teilnehmer, die von einer Rampe springen mussten und dabei allerlei Tricks gemacht haben. Im Grunde genau dasselbe, was man auch im Fernsehen sehen kann, nur aus einer anderen Perspektive. Direkt vor dem Fernsehturm gab es noch eine Eislaufbahn. Ansonsten noch weitere Imbissbuden.

Snowboard-Event
Ein seltenes Exemplar eines Schneebären,
vor dem Fernsehturm.

Auf der Ostseite des Parks befand sich ein Block, auf dem internationale Künstler die Gelegenheit hatten, ihre Werke zu präsentieren. Erstaunlicherweise waren neben Schweden und anderen kälteren Ländern auch warme Länder wie Malaysia und Taiwan vertreten. Deutschland hingegen ist das ganze Jahr über in diesem Block vertreten. Zwischen München und Sapporo besteht nämlich eine Städtepartnerschaft und die Stadt München hat daraufhin einen riesigen Maibaum dort aufstellen lassen.




Am Ende des Parks gibt es ein Museum in einem alten historischen Gebäude. Die Ausstellung befasste sich passenderweise mit dem Schneefest. Es wurden zahlreiche Fotografien mit Schnee- und Eisskulpturen der letzten 60 Jahre ausgestellt. Am beeindruckendsten fand ich eine Buddha-Skulptur aus den 70er Jahren, da sie ohne Rückwand auskam. Des weiteren wurden alle Plakate der letzten 40 Jahre ausgestellt. Hier gefielen mir die 80er Jahre Poster am besten. 

Nach diesem Museumsbesuch folgte auch gleich der Nächste. Es ging von einen historischem Gebäude zum Anderen. Die nächste Ausstellung befasste sich mit dem Inselstreit zwischen Rußland und Japan. Ein Raum zeigte die geographische Lage der vier Inseln, welche sehr dicht an Hokkaido anschließen. Ein anderer Raum zeigte viele Schätze hinter Glasvitrinen. Nachdem wir alles gesehen hatten, fand ich einen Prospekt zu einem Ainu-Museum. (Ainu sind die Nordjapanischen Ureinwohner) Daran war ich ganz besonders interessiert, jedoch war das Museum zu weit entfernt von der Stadtmitte, daß es zu viel Zeit in Anspruch genommen hätte, dort hinzufahren.


Bevor es nun weiterging mit mit dem nächsten Museumsbesuch, sind wir erst einmal zum Hauptbahnhof gegangen, weil ich mir unbedingt ein T-Shirt kaufen wollte. Japans Bahnhöfe sind riesig, so auch der von Sapporo. Man bewegt sich unterirdisch in einer Ebene, die, ähnlich wie an der Oberfläche, viele Geschäfte hat. Nach ein paar Minuten zu Fuß entdeckten wir auch endlich einen Verkaufsstand des Festivals. Hier kaufte ich mir ein "yuki matsuri" T-Shirt und konnte mir sogar ein Poster, des 64. Schneefestes sichern, welches nun meine Wand ziert. DIrekt neben dem Verkaufsstand war sogar eine Bühne aufgebaut. Als wir dort ankamen, tanzten 3 Pärchen einen Hulatanz, im Hulalook. Erwähnte ich bereits die "warmen" -5°?

Wie dem auch sei. Auf dem Weg zurück entdeckten wir plötzlich ein paar Stände mit Ainuzeugs. Ähnlich wie auf Weihnachtsmärkten verkauften sie allerhand Krimskrams zu überteuerten Preisen, da selbstgemacht. Das beste daran war aber, das es Ainu selbst waren, die diese Sachen verkauft haben. Die Frauen trugen eine traditionellen Ainu Kimono. Aber keinen tätowierten Schnurrbart. Schade, naja. Ich fragte die Damen, ob ich ein Foto machen könne und sie überraschten mich damit, daß meine Freundin und ich selbst einen Kimono anziehen können und sie uns vor einer großen Hüttenfotografie ablichten. Cool, dachte ich nur, oder Coral, wie Spongebob zu sagen pflegt. 

Ainu-Kimono
Wieder an der Oberfläche gingen wir weiter zum nächsten Museum. Es war ein kleiner Uhrenturm, der früher zu einem Militärcamp gehörte, den wir erst gar nicht gefunden hatten, weil Sapporo voll von Hochhäusern ist. Dieser Uhrenturm ist eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Anschließend sind wir zurück ins Hotel gegangen und haben uns etwas aufwärmen können.



Am Abend waren wir noch einmal im Park und haben uns die Lichtshows der großen Skulpturen angeguckt. Die große Meerjungfrau hat ihre Geschichte erzählt und wurde dabei mit vielen bunten Strahlern beleuchtet. Auf dem Schneepodest eines Gebäudes gaben 2 Jungs und 1 Mädel eine gute Rockshow zu ihrem besten. Der Stil war etwas punkig, aber konnte mich mit guten Riffs überzeugen. Leider konnte ich nur noch zwei Songs hören. Einem anderen Schneegebäude wurde mit einer Beamershow eine Fassade gegeben. Ein Teddybär hat mit einem Stift die Fenster angemalt. Zum Schluß der Show verwandelte sich die Balkon in ein Ufo und flog durch das All.





Am nächsten Morgen ging es wieder zurück zum Flughafen. Der Flug war um 8:50 Uhr, d.h. wir mussten früh aufstehen und konnten leider kein Frühstück mehr essen. Pünktlich am Flughafen, war dieses Mal auch der Flieger pünktlich. Gegen 11 Uhr waren wir dann schon in Osaka. Ideale Zeit, um sich auch diese Stadt mal anzugucken. Aber vom Tag in Osaka werde ich vielleicht ein anderes Mal berichten. Stattdessen gibt es noch ein paar Fotos zum 64sten Schneefest in Sapporo.













Sonntag, 3. Februar 2013

Mein Semester war...

Das erste Semester ist nun vorbei. In den letzten 4 Monaten habe ich größtenteils an dem Anfängersprachkurs teilgenommen. Im Sprachkurs waren wir insgesamt sieben Studenten. Ein Kanadier, zwei Amerikaner, zwei Studenten aus Brunei, bei Malaysia und ein Taiwaner. Der Taiwaner musste uns leider im November schon verlassen, daher waren wir von da an nur noch zu sechst. Der Sprachkurs wurde auf drei Lehrern aufgeteilt, wobei Herr Fukagawa den Kurs leitete. Er arbeitet gern mit dem hauseigenen Sprachbuch, welches er uns kostenlos aushändigte. Andere Sprachkurse benutzten im Handel verfügbare Bücher, welche sich die Studenten kaufen müssen.

Angefangen haben wir mit dem Erlernen der zwei japanischen "Alphabete", sowie die ersten japanischen Satzstrukturen. Dies stellte jedoch keinerlei Herausforderung für mich dar, weil ich diese Dinge bereits vorher gelernt hatte. Etwa ab der Hälfte des Sprachbuches kamen wirklich neue Sachen auf mich zu, doch auch dazwischen gab es immer noch Dinge, die ich bereits gelernt hatte, wie etwa die Modalverben. Was ich durchgehend neues dazu gelernt habe waren und sind es immer noch, neue Vokabeln.

Der Sprachkurs ging von Montag bis Donnerstag, drei Stunden pro Tag, wobei Herr Fukagawa von Montag bis Mittwoch den Kurs unterrichtete. Nach dem Unterricht habe ich mit Japanischen Deutschstudenten/Rechtswissenschatprofessoren ein Sprachtandem gemacht, um das neu erlernte auch anwenden zu können.

v.l.n.r.: Herr Fukugawa, David (USA), John (USA), Ich,
Iskandar (Brunei), Matthew (Kanada) und Sanusi (Brunei)

Neben den Sprachkursen hatte ich auch zwei Englischsprachige Vorlesungen besucht. Zum einen eine Vorlesung, die einen Gesamtüberblick über die Japanische Geschichte gibt und eine andere welche sich "Japanese culture and society" schimpfte, die ich aber nicht weiter besucht habe, weil ein übergewichtiger, Amerikanischer Professor es bevorzugte, über seine Lieblingszeichentrickfilme zu reden, anstatt uns die Kultur des Landes näher zu bringen. Ein ganzen Semester lang. Mit "Forschungsliteratur" aus einem Comicmagazin.

Nun beginnen die zweimonatigen Semesterferien. In Japan sind es tatsächlich Ferien und keine vorlesungsfreie Zeit, weil die Studenten sämtliche Arbeiten bis zum letzten Unitag abgegeben haben müssen. In dieser Zeit werde ich hoffentlich viel von Japan sehen können. Nächste Woche geht es bsw. nach Hokkaido (Nordjapan) zu dem berühmten Schneefestival in Sapporo. Fotos und (eventuell) ein Blog werden an gewohnter Stelle hochgeladen.