Sonntag, 21. Oktober 2012

Ein Tag in Kyoto

Busfahrkarte, Tagesticket
Zu meinem Geburtstag war ich endlich mal als Touri in Kyoto. Zugegeben, ich war schon einmal dort, aber da habe ich einen Freund besucht und wir haben uns eher Kneipen bis 4 Uhr morgens angeguckt. Nun ja, dieses mal war ich also als Touri da und hatte den Touri Ausweis (sprich Tagesticket für den Bus) mit dabei. Mein erstes Ziel war der goldene Tempel. Er ist eines der bekanntesten Bauwerke in Japan. Erbaut wurde er gegen Ende des 14. Jahrhundert und musste wegen eines Brandes in den 50er Jahren des letzten Jahrhundert komplett neu gebaut werden. Das besondere ist, daß ein Großteil dieses Gebäudes mit Blattgold überzogen ist, daher sein Name.

Der "goldene Tempel"
Ich bin also vom Kyoto Hauptbahnhof direkt zum Tempel. Der Bus dieser Linie wurde von Haltestelle zu Haltestelle immer voller. (Generell sind Japans Nah- und Fernverkehr ständig überfüllt, obwohl schon alle paar Minuten ein Zug/Bus kommt.) An der 5. oder 6. Haltestelle stiegen dann auch noch ein Dutzend Kinder ein. Ob jemand meine verdrehten Augen gesehen hat? Völlig überfüllt und mit immer schlechter werdender Luft bin ich dann gute 40 min. zum Tempel gefahren. Plötzlich war der Bus leer. Dort angekommen muss man erst noch eine geringe Gebühr von 400 Yen (4€) entrichten, bevor man seine Augen über dieses schöne Panorama schweifen lassen kann.

Der Tempel selbst ist eigentlich nur ein Pavillon, welcher zu einer Tempelanlage gehört, trotzdem wird er, da er die Hauptattraktion ist, als Tempel bezeichnet. Das nur am Rande. Jedenfalls ist vor dem Tempel ein riesiger See mit kleinen Felseninseln. Direkt dahinter sind 2 Plattformen für die ganzen Schaulustigen. Am Tempel vorbei kommt man durch eine schöne Grünanlage mit ein paar Steingebilden darin. Weiter oben hat man dann nochmal einen schönen Blick auf die Dachspitze mit samt goldenem Phönix des Tempels. Weiter hoch kommt ein kleiner Wasserfall und ein paar "Wunschtöpfe", in denen man Geld rein werfen kann. (Hierbei habe ich eine Japanische Frau filmen können.) Folgt man nun den Weg weiter nach oben kommt man zu einem ersten Souvenirladen. Diesmal konnte selbst ich nicht Nein zu Souvenirs sagen. Schlägt man sich schließlich durch all die anderen Souvenirläden hat man einen schönen Rundgang hinter sich gelassen.

Nachdem ich dieses "must see" gesehen habe, bin ich erst einmal etwas Essen gegangen. Es war ein merkwürdiges Restaurant. Man musste sich eine Karte am Automaten kaufen und dann mit dieser Karte zur Theke gehen, um das Essen mit erneuter mündlicher Bestellung abzuholen. Die Essensqualität war auch nicht die beste. Mit vollem Bauch ging es dann zu Fuß weiter zu einer Parkanlage (ich habe den Namen vergessen), in der es ein Stein-Zengarten gibt, indem 15 Steine liegen. Das besondere an diesen ist aber, daß man aus allen Richtungen immer nur 14 Steine sehen kann. Jedenfalls sollte das Steine gucken 500 Yen kosten, worauf ich dann doch kehrt gemacht habe, da ich einen solchen Preis für überzogen halte. Es sind nur Steine.

Als nächstes Stand dann ein altes Holzhaus auf dem Programm, was ohne einen Nagel zusammengebaut wurde. Diesmal mit dem Bus, bin ich in einem Einkaufsviertel ausgestiegen. Vor der Haltestelle war direkt eine Spielhalle. Ich hörte sie meinen Namen flüstern. Ich folgte diesem krachig-lautem flüstern bis in den zweiten Stock, wo mich dann die untoten Piraten in einem wackelnden Schiffssimulator den Krieg erklärten. Ich tötete etwas, was nicht echt war, nicht real war, immerhin waren es doch Untote, darüber hinaus war es bloß ein (absolut geiles) Videospiel.

Zwei Custom Gitarren mit christlichem Design.
Wieder raus aus dem Laden ging es weiter in eine Einkaufsstraße. Ich schlenderte ein wenig durch sie hindurch bis ich beim Game Panic war. (Eine weitere Spielhalle, die ich bereits bei meinem vorherigen Kyoto Besuch besucht habe.) Dort gibt es einen unglaublich geilen Arcade Automaten. Tank Tank Tank. Ein banales Arcadespiel, in dem riesen Monster ne Stadt zerstören und man mit einem Panzer alle Viecher ab ballern muss. Es ist wie ein Autorennspiel Automat aufgemacht, man sitzt also in einem Fahrzeugsessel. Der Clou, weshalb dieser Automat überhaupt so viel Spaß macht, ist, daß dieser Sitzt einen Rückstoß von sich gibt, wenn man eine Panzerrakete abfeuert. Es ist ein riesen Spaß. Bei Amazon UK kostet ein 2 Sitzer Model ca. 30.000€. Etwas zu teuer.

Weiter durch die Einkaufsstraße entdeckte ich einen riesigen Gitarrenladen. Der hatte Geschätzte 300 Gitarren im Angebot, davon 3 Linkshandmodelle. Der Laden hatte eine eigene Custom Abteilung und etliche viel Zubehör im Angebot. Der Laden erstreckte sich sogar noch auf die andere Straßenseite. Aber am beeindruckendsten waren 2 Custom Gitarren an der Wand. Ich gehe stark davon aus, daß diese Gitarren nicht zum spielen gedacht sind.

Nintendo Wii und Karaoke Joysound Wii Super DX
Spätestens jetzt hatte ich die Sehenswürdigkeiten von der Liste gestrichen und wollte mehr Spiele. Somit hielt ich Ausschau nach einem Book-Off. In Kyoto gibt es die wie Sand am Meer. also hatte ich auch ziemlich schnell ein paar Spiele im Sack und eine Nintendo Wii. Warum denn ausgerechnet ne Japanische Wii? In Japan gibt es von der Karaoke Firma Joysound Portierungen für Spielkonsolen. Diese Spiele gibt es leider nur in Japan und sind auf einer PAL Konsole nicht lauffähig. Dieses Spiel wollte ich aber unbedingt haben, also musste eine Japanische Wii her.

So langsam neigte sich der Tag dann auch zu Ende und ich begab mich allmählich auf den Heimweg. Wieder in völlig überfüllte Züge ging es wieder Richtung Tenri. In Tenri angekommen kaufte ich einen Donut und daddelte noch ein wenig Mario, bis ich schließlich einschlief. Dies war ein schöner Geburtstag.

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