Montag, 10. September 2012

Land und Leute

Ich bin nun seit 10 Tagen in diesem Land und möchte über meine ersten Erfahrungen berichten.

Dieses Land ist laut. 
Ob es die Natur selbst oder die Menschen in ihr sind, hier hat man immer etwas in den Ohren. Das Grillenzierpen ist ohrenbetäubend laut und die Vögellaute klingen hier schon sehr tropisch. Aber Tenri 天理 ist auch nur eine kleine Stadt und kein Dorf. Trotzdem wird hier von Menschenhand schon so viel krach gemacht, daß Tokyo 東京 sicher noch schlimmer sein muss. Jeden Morgen um 8 dudelt die selbe Melodie aus dem Lautsprecher des Müllautos. Dann fahren auch mal andere Autos mit Lautsrecher durch die Straßen , um Werbung, meist für die Tenrikyou 天理教 Religion, die in Tenri ihren Hauptsitz hat und nach der die Stadt benannt ist, zu machen. Hat man sich dann mal bei Dauer 30°aus dem Bett geschwitzt, kann man sich in der nahe gelegenen Einkaufspassage weiter bedudeln lassen. Ich habe mir an einem Imbißstand eine Portion Nudeln gekauft. Dort quäkte permanent eine 20 sekündige Jingle aus dem Radio, wie lecker doch die Nudeln seien. Sogar im Rathaus waren die Lautsprecher sehr laut eingestellt, so daß ich mich anstrengen mußte der Frau zu zuhören. Ich habe dann den Lautsprecher einfach mal leiser gedreht und die Frau hat sich nicht darüber beschwert. Ich bin mir sicher, daß sie es sogar befürwortete, daß der freche Ausländer sie von einer Dauerbelastung am Arbeitsplatz befreit hat. Am Imbißstand habe ich es dann aber nicht gemacht, der arme Mann, aber immerhin waren die Nudeln wirklich lecker. おいしいよ


Die Menschen sind sehr nett
und hilfsbereit. Ständig entschuldigen sie sich für alles und nichts. Wenn Mman bspw. im Supermarkt vor einem Regal steht und jemand huscht an einem vorbei, hört man ständig Entschuldigung. Viele können allerdings kein Wort Englisch, daher ist es für mich manchmal schwierig nach etwas zu fragen.
Die Uni hat mir für den ersten Umgang im Land einen Tutor zur Seite gestellt. Dieser arbeitet leider sehr viel und hat daher wenig Zeit, aber er versucht sich wohl passiv um mich zu kümmern. Den ersten Freitagabend klingelte es Abends an meiner Tür. Es stand ein Freund von meinem Tutor vor ihr und konnte sogar deutsch sprechen. Er war sogar in Marburg. Er fragte mich ob ich nicht Lust auf Bowling hätte. Natürlich. もちろん。Wir haben noch eine weitere Deutsche und 2 Koreanerinnen ins Auto geladen und sind dann zu fünft bowlen gewesen. Nach dem Bowling ging es dann noch weiter in eine Kneipe. Dort stieß noch ein Koreaner auf uns, den ich auch vorher schon kennengelernt habe. Es war ein sehr schöner Abend, bei dem ich auch viel reden und verstehen konnte. Immerhin waren alle, bis auf den Japaner Austauschstudenten und verstanden anfangs genau so wenig Japanisch wie ich. Das gab mir Grund zur Beruhigung. Ich muss halt gambarieren, ne (^-^)


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